Wie viele, kannte ich die Artischocke lange nur als das Gemüse aus dem Glas. Das heisst, das Gemüse, dem das Herz herausgerissen worden ist und konserviert wurde. Durch eine Freundin habe ich nun auch den Rest dieser distelartigen Kulturpflanze kennengelernt.

Sie überraschte uns mit einem Artischocken Dip mit einer Vinaigrette als Vorspeise. Ich gebe zu mein Herz war hin und weg. So eine gemütliche Vorspeise. Dippen, knabbern und schwatzen…..einfach lecker und gesund!
In den Südländern gehört sie regelmässig auf den Speiseplan in verschiedenen Varianten. Bei uns wird die Pflanze auch immer häufiger angepflanzt.

Da ich demnächst einen nächsten Ladies Abend organisiere und wir im Open Air Kino den Film Monsieur Claude und seine Töchter Teil 2 anschauen werden, sollte ich mir vorher noch den Teil 1 anschauen.
Ich weiss ja nicht wie ihr das habt bei einem Film….da gehört doch schon etwas zum knabbern dazu?!
Warum nicht gesund knabbern?!
Auf unserem Samstags Markt gab es wieder von diesen tollen, grossen Artischocken….
Schwupps sind sie in meiner Tasche gelandet!

Aber wie bereite ich nun diese Leckerei zu?

Das ist eigentlich eine ganz einfache Angelegenheit….

Zuerst wird der Stiel entfernt. Das geht mit etwas Kraft ganz einfach über eine Tischkante. Der Stiel ist sehr faserig und holzig und eignet sich nicht für den Verzehr.


Dann werden die untersten, ebenfalls etwas harten Blütenblätter weggeschnitten. Die Schnittfläche sollte nun mit Zitronensaft beträufelt werden, damit die Schnittstelle nicht braun anläuft.

Nun wird die Artischockenblüte im Waschbecken gründlich gewaschen und für ca. 10 Minuten im Wasser eingelegt. Zum Wasser gibt man einen Schuss Essig dazu. Auch dieser verhindert zusätzlich durch die Säure das braune Anlaufen.

Ein grosser Topf wird mit Wasser gefüllt. So dass die Artischocken ganz bedeckt werden können beim kochen. 2 EL Salz und die Zitronen Schnitze beigeben. Alles aufkochen und dann ins sprudelnde Kochwasser die Artischocken vorsichtig in die Pfanne geben.

Mit einem kleineren Pfannendeckel oder einem Teller wird die Artischocke nach unten gedrückt, damit sie überall gut gar gekocht wird.

Kochzeit ca. 40-45 Min.
Ich habe eine der Artischocken im Steamer gegart. Das geht natürlich auch, jedoch verkürzt sich die Garzeit nicht.
Auch im Dampfkochtopf dauert es 40-45 Min.

Während nun die Artischocken vor sich hin garen, mache ich einen Dip nach Eigenkreation. Ich stelle mir etwas frisches, leicht säuerliches mit dem gewissen Etwas vor.



Ingwer- Zitronen Dip

Zutaten:

  • 1 kleine Zwiebel
  • 3cm Ingwer
  • 2 Blätter Salbei
  • 2 EL BELFINA Classic Bratcreme
  • wenig Gin zum ablöschen
  • 1.5 dl Halbrahm
  • 2 EL Akazien Dicksaft
  • 1/8 TL Salz
  • 2 EL Creme Fraiche
  • 1 Limette nur Schale
  • 1 TL Maisstärke

Zubereitung:

  1. Die Zwiebel und den Ingwer in kleine Stücke schneiden und in der Bratpfanne mit dem BELFINA Classic Bratcreme andünsten.
  2. mit dem Gin ablöschen und kurz einkochen lassen.
  3. Den Rahm, das Salz, Creme Fraiche und den Akazien Dicksaft dazu geben und kurz aufkochen.
  4. Alles in einen Mixbecher geben und fein mixen, danach wieder in die Pfanne geben und noch einmal kurz aufkochen. Die Hitze zurücknehmen und alles reduzieren lassen.
    Bei Bedarf noch die Maisstärke dazu geben um den Dip zu binden, falls er noch zu flüssig ist.
  5. Die Limette gut waschen und die Schale fein reiben und bei geben.
  6. Den Dip auskühlen lassen und dann für ca. 1h im Kühlschrank kühl stellen.
  7. Vor dem Servieren noch einmal fein geriebene Limetten Schale darüber reiben.

Garprobe

In der Zwischenzeit ist natürlich auch die Artischocke längst gar gekocht. Vorsichtig nehme ich sie aus dem Kochwasser und lege sie auf einen Teller.
Wenn sich die Blätter gut vom Herz lösen lassen, ist sie gar gekocht.
Die Artischocke kann man warm oder auch kalt geniessen. Zum Snacken geniesse ich sie gerne kalt.

Vorsichtig fächere ich die Blütenblätter auseinander. Muss man nicht, aber ich finde es hat so etwas blumenartiges und zum reinbeissen einladendes…

Während nun Claude versucht seine Töchter und Schwiegersöhne in den Griff zu bekommen und sich mit dem zukünftigen Schwiegervater seiner 4 Tochter zusammenrauft, bin ich am knabbern.

Blatt für Blatt zupfe ich ab, tunke sie in den herrlich frischen Dip und knabbere den untersten, weich gekochten Teil des Blattes ab. Der Rest landet in der bereitgestellten Schüssel. Der Genuss verursacht zwar viel Kompostmaterial, bis man zum Herz gelangt. Aber das lohnt sich!

Das violette Häubchen über dem Herz kann man vorsichtig abheben. Es ist wie ein feiner Schutz über dem Heu (den nicht essbaren Fasern über dem Herz). Auch hier kann man die zarten Enden des Blattes essen.


Das Heu muss nun entfernt werden um an das kostbare Herz zu gelangen.
Am besten schiebt man es vom Rand mit dem Messer oder einem Löffel etwas gegen die Mitte. Dann kann man es mit den Fingern herauszupfen oder auch mit einem Löffel abheben. Die Oberfläche des Herzes kann noch etwas abgeschabt werden, damit keine Heufasern mehr darauf sind.

Die Ränder können ebenfalls noch zurückgeschnitten werden, dass es keine harten Stellen mehr hat.
Der Genuss liegt vor mir…frisch gekocht und butterzart…das Herz!
Genau im richtigen Moment als Claudes Tochter von beiden Vätern in die Kirche geführt wird!
Ein chaotisch, herzlicher Film und ich mitten drin mit meinem Dipgelage :-)!
Ach wie freue ich mich auf die Fortsetzung nächsten Donnerstag! Drückt mir die Daumen, dass das Wetter passt.

Herzlich Tina

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