Irgendwie will es einfach nicht sein, dass ich einmal in einem Dirndl an einem Oktoberfest mitmache;-). Die Buden bleiben zu und die Zapfhahnen trocken…

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Vor einigen Jahren waren wir in München, wenn auch nur an der Kirmes. Platz in einem der Bierzelte war nicht zu finden. Wir waren noch so jung, da haben wir natürlich nicht gedacht, dass man sich dort Plätze reservieren muss. Es war für mich ganz in Ordnung, denn ich mag solche grossen Menschenansammlungen eigentlich nicht wirklich.

Seit 1810 wird das Münchner Oktoberfest, welches von den Münchnern nur „d Wiesn“ genannt wird, durchgeführt. Eigens für diesen Anlass wird von den ausschliesslich Münchner Brauereien das Bier gebraut. Im Jahr 2019 wurde zum Beispiel an die 7.3 Millionen Mass (1 Mass= 1 Liter) konsumiert.
Eine Höchstleistung der Festzelt Bedienung, welche während 16 Stunden am Tag oft mit bis zu 10 Mass in einer Bestellung an die Tische eilen.
Die „Wiesn“ ist längst nicht mehr ein Volksfest, sondern eine kleine Fabrik, welche während weniger Tagen im Jahr auf Höchstouren läuft!

Da sind mir die kleinen Oktoberfeste hier in der Schweiz schon lieber! Obwohl es ja eigentlich keine Schweizer Tradition ist, finden diese kleinen Feste immer mehr an Beliebtheit.

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Für dieses Jahr hatten auch wir einen Besuch an einem Oktoberfest geplant. Freunde treffen, schunkeln, lachen, tanzen und ja natürlich das ein oder andere Mass stemmen;-).
Aber eben, „O Zopft“ wird erst nächstes Jahr wieder, was zu erwarten war.

Nun denn ist es so! Wir sind ja vernünftig…und machen das Beste daraus und feiern im kleinen Rahmen!
Dazu gehören natürlich die traditionellen Weisswürste mit Bretzen, ein leckerer Weisswurst Senf, der würzig und süss ist und logisch… ein zünftiges Mass ( okey, ein Bierglas tut es auch;-).
Etwas die Tradition haben wir aber dennoch gebrochen. Die Weisswürste werden nämlich immer vor 12.00h Mittags gegessen! Messer und Gabel sind verpöhnt und die Wurst wird entweder gezuzelt (ausgesaugt) oder der Länge nach aufgschnitten. Hauptsache es schmeckt!

Die Weisswurst wird immer im Wasserbad gesiedet.
Erst das Wasser aufkochen und einen Moment sprudeln lassen, dann das Wasser vom Herd nehmen und die Weisswürste ins Wasser geben und ca. 10 Min. ziehen lassen. Wenn die Haut sich so stark dehnt, dass sie zu platzen scheint, kann man sie aus dem Wasserbad nehmen und gleich auftischen.

Laugenbretzel ( Bretzn)

Rezept für ca. 8 grössere Bretzn

Das eintauchen in die Natron Lauge verleiht dem Bretzel beim Backen diese schöne dunkle Farbe. Auch der Geschmack wird leicht säuerlich.
Zutaten Teig:
  • 500g Weissmehl
  • 1.5 TL Salz
  • 20 g Hefe zerbröckelt
  • 50 g BELFINA Balance Pflanzenfett
  • 3dl Milchwasser (1.5 dl Milch + 1.5 dl Wasser)
Zubereitung:
  1. Mehl, Salz und BELFINA Balance Pflanzenfett in einer Schüssel zusammen vermischen.
  2. Die Hefe in wenig lauwarmem Wasser auflösen und dazugeben
  3. Das Milchwasser beigeben und alles zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten.
  4. Den Teig zugedeckt in der Schüssel während 1h an einem warmen Ort gehen lassen.
  5. Den Teig in ca. 8 gleich grosse Portionen teilen und auf einer bemehlten Unterlage zu ca. 50-60 cm langen, dünnen Strängen rollen.
  6. Die Stränge in einem Bogen nach oben nehmen und die Enden überkreuzen oder zwirbeln. Die Enden werden auf den Bogen nach unten genommen und dort festgedrückt.
  7. Die geformten Bretzn dürfen nun noch einmal ca. 30 Min. ruhen, bevor sie in das Laugenbad kommen.
Von Region zu Region werden die Bretzn anders geformt.

Natron Lauge

Zutaten:
  • 1Lt. Wasser
  • 100g Natron ( Natriumkarbonat)
  • 1 TL grobkörniges Salz
Zubereitung:
Beim Detailhändler erhält man Backnatron, welches nicht so stark ist und man nur eine geringe Bräune beim Backen erreicht. Möchte man eine tiefe Laugenbretzel Bräune, sollte man das Natron in Drogerien oder Apotheken kaufen. Vorsicht! Natron ist ätzend und man sollte Kinder davor fernhalten. Nicht in den Ausguss giessen. In einem verschliessbaren Glas kann es bis ca. 1 Monat aufbewahrt werden und merhmals verwendet werden.
Entsorgung über den Apotheker oder Drogerie.
  1. Das Wasser mit dem Natron aufkochen und dann von der Hitze nehmen.
  2. Mit einer Schaumkelle wird nun das Bretzel vorsichtig in die Lauge gegeben und mit der Kelle nach unten gedrückt, damit alles von der Lauge benetzt wird. Kurz in der Lauge lassen und dann mit der Schaumkelle wieder heraus nehmen und abtropfen lassen.
  3. Das Bretzel wieder auf das Backpapier geben und mit einem Pinsel noch einmal kurz die Oberseite mit der Natronlauge einpinseln.
  4. mit wenig Salz bestreuen.
  5. Backen: im auf 200° vorgeheizten Backofen während ca. 20 Min. goldig braun backen.
  6. Wer es glänzig mag, kann nach dem Backen das heisse Bretzel mit wenig Kafeerahm bestreichen.

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