Es wächst und gedeiht üppig im Garten. Es gibt kaum Tage wo wir nicht aus dem Vollen schöpfen können.
Ja es ist herrlich, wenn man sich aus der Natur bedienen kann und nicht die in etliche Folien abgepackten, geschmacklosen Gemüse aus dem Regal ernten muss!


Mir ist natürlich bewusst, dass nicht alle dieses Glück haben mit einem eigenen Garten. Jedoch in den vielen Bauernhofläden sind die Regale jetzt voll mit wunderbarem frischem Gemüse und Früchten der Saison.
Oft findet man dort sogar Gemüse, das längst in Vergessenheit geraten ist bei den Grossverteilern.

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Obwohl wir im Zeitalter von technischen Hilfsmitteln wie Kühlschrank und Gefriertruhe leben, mache ich immer noch sehr gerne das „mir lampets bald us de Ohre“ Gemüse ein. So kann ich etwas verhindern, dass allen der Peterli und die Zuchini Blüten aus den Ohren wachsen und die Lust auf Gemüse nicht vergeht.

Wenn die Raclette Saison beginnt, kann ich dann einfach meinen Vorratsschrank öffnen und ein leckeres Essiggurken- oder ein Pickle Mix Glas hervorzaubern und auftischen.
Die Beeren werden eingefroren, denn zur Zeit lieben es die Kinder die Beeren mit Milch und ein wenig Zucker im Mixer zu crashen und so ihr eigenes Beereneis zu machen;-)

Einmachen ist in der heutigen Zeit eher eine Leidenschaft. Nicht wie früher, als man, wie schon erwähnt, keine Kühltruhen oder Kühlschränke hatte, worin die Lebensmittel gelagert werden konnten. Man konnte nicht einfach im Supermarkt bereits industriell in Dosen abgepackte Vorräte kaufen.
Vieles musste in den kühlen Kellern gelagert werden. Was mit frischem Gemüse nicht gut geht. Ausser mit den Knollengemüsen wie Kartoffeln und Rüben.
Viele Häuser hatten noch richtige Nutzgärten, damit man für den täglichen Bedarf und eben auch für den langen Winter vorsorgen konnte.
Nicht zu vergessen die Generation, welche durch die Kriege mussten!
In diesem Frühling wurde mir richtig bewusst, wie wertvoll mein Garten und meine „Leidenschaft“ für das Einmachen ist, als ich die viele leeren Regale gesehen habe in den Läden. Konnte ich doch da ab und zu eines der Gläser hervornehmen und zum Beispiel einen Teigwarensalat mit eingelegtem Essiggemüse etwas aufzupeppen!

Es gibt viele Arten um die Ernte haltbar zu machen.


Sauer oder Süss-Sauer in Essig

Für die Variante Sauer oder Süss-Sauer in Essig eignen sich am besten Tomaten, Gurken, Zuchetti, Zwiebeln, verschiedene Kürbisarten, Blumenkohl und Pilze.
Beim Verarbeiten achte ich darauf, dass das Gemüse keine Schimmelstellen aufweist!

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Gläser Vorbereiten:

Wichtig beim Einmachen sind gut gereinigte und sterilisierte Gläser zu verwenden. Dazu kann man sie zum Beispiel im Backofen bei 160° während ca. 10 Min. erhitzen. Die Deckel kann man in kochendem Wasser auskochen. Wichtig ist es, dass man nach dem sterilisieren die Innenseite des Glases und des Deckels nicht mehr von Hand berührt, damit sich dort nicht wieder Keime anhaften können.

Meine Flüssigkeits Mischung für 1 Lt Glas:

  • 50ml Kräuter Essig
  • 350 ml Wasser
  • 1/2 TL Salz
  • (50 g Zucker für die saure Variante )
  • (150g Zucker für die Süss-saure Variante)
    Der Zucker kann nach eigenem Belieben dosiert werden.

Ich gebe jeweils noch Kräuter nach Wahl und 2 EL Senfkörner in die Mischung dazu.

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Bei Gurken eignet sich Dill als Kräuter Beigabe
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Nach dem Aufkochen der Flüssigkeit, wird diese nun randvoll in die Gläser gefüllt. Die Gläser sofort verschliessen, damit keine Keime ins Glas gelangen können. Die Gläser stürze ich ca. 5 Min. auf den Kopf, damit die Hitze der Flüssigkeit allfällige Keime in der Restluft noch zerstören kann.
Lagern: ca. 6 Monate an einem dunklen kühlen Ort.

Weitere Möglichkeiten zum haltbar machen:
Trocknen:
Viele Gemüse und Früchte eignen sich auch zum trocknen. Dazu wird alles in dünne Scheiben oder kleine Stücke geschnitten und in einem Dörex oder im Backofen bei 70° Umluft während mehrern Stunden getrocknet. Dabei muss aber unbedingt ein Spalt in der Backofentüre offen gehalten werden, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.
Tomaten, Äpfel, Birnen, Erbsen, Aprikosen uvm.

In ÖL einlegen:
Für eigene Antipasti, wird das Gemüse erst kurz mit Bratfett in einer Pfanne angebraten und dann in einer Öl – Kräutermischung eingelegt.
Geeignet: Tomaten, Zuchetti, Aprikosen, Artischocken, Pilze, Peperoni, Lavendel ( mit Mandelöl als Körperöl)

Pesto:

Auch Pestos mit diversen Gemüsen, Beeren oder Bärlauch sind eine Variante mit Öl die Lebensmittel haltbar zu machen.

Chutney:

Ist sehr beliebt als Dip bei Grilliertem. Ich habe euch hier kürzlich mein Aprikosen Chutney vorgestellt. Natürlich kann man das Rezept auch mit anderen Frucht- oder Beeren Sorten verwenden.
Z.B. Tomaten, Stachelbeeren, Himbeeren, Brombeeren usw.

Ketchup:

Tomaten oder Aprikosen Schwemme? Kein Problem! Ketchup geht immer!
Im letzten Jahr hatten wir so viel Aprikosen, dass ich dieses wundervolle
Aprikosen Ketchup gekocht habe.

Sirup:
Zitronenmelisse, Holder, Himbeeren, Brombeeren, Pfefferminz

Ihr seht, es gibt unzählige Möglichkeiten um die Köstlichkeiten aus dem Garten noch über eine lange Zeit geniessen zu können.
Ich bin immer wieder Neues am ausprobieren und erzähle euch dann hier davon!
Vielleicht hast auch du ein Rezept, dass ich unbedingt einmal ausprobieren sollte? Dann schreib es mir doch in den Kommentaren oder per E-Mail.

Ich wünsche eine genussvolle Zeit!

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