Die Kinder wuseln bereits wieder unter den Kastanienbäumen herum und füllen ihre Taschen mit den braunen, glänzenden Kugeln, die sie auf dem Boden finden.
Ich glaube das ist etwas, das wird von Generation zu Generation weitergegeben….die Faszination des Sammelns.

Wir geniessen die Fülle des Herbstes!

Nur essen kann man diese „Rosskastanien“ nicht! Sie enthalten Saphonin- Molekühle , welche in unserem Körper die roten Blutkörperchen vernichten. Schon beim Verzehr einer Rosskastanie reagiert der Körper mit Übelkeit und Erbrechen.
Da sie im Geschmack sehr bitter schmeckt, kommt man kaum in Versuchung die Rosskastanie zu essen. Dennoch sollte man die kleinen Kinder im Auge behalten, wenn sie die Taschen füllen.
Denn der Spass ist doch das Zählen, wer mehr in der Tasche hat und auch das Basteln von Kastanien Männchen und Tieren.
Warum heisst es eigentlich Rosskastanie?
Früher war die Rosskastanie ein Futtermittel für Pferde. Sie wurden in grösseren Mengen verfüttert, da die Rosskastanie günstig oder gar kostenlos erhältlich ist. Heute weiss man aber, dass auch für Pferde die Kastanie nicht ungiftig ist!

Was wir aber lieben sind die Edelkastanien oder auch Maroni genannt!
Sie wachsen in den südlichen Gebieten. In der Schweiz findet man in den Tessiner Wäldern ganz viele dieser nussig- süsslichen Baumfrucht. Im Gegensatz zu den Rosskastanien mit ihrer starken und dicken Stachelhülle, hat die Edelkastanie eine Hülle mit feinen dünnen Stacheln.
Die Maroni ist sehr nahrhaft und enthält viele wichtige Mineral- und Nährstoffe. Eisen, Phosphat und Kalium, aber auch die Vitamine B, C und E sowie Betakarotine machen sie zu einem ausgewogenen Nahrungsmittel. 100 Gramm der Esskastanie enthalten dabei ungefähr 200 Kilokalorien. Früher galt sie neben Kartoffeln und Brot als Grundnahrungsmittel der armen Bevölkerung.
Heute ist sie eine begehrte Delikatesse, welche einem an den Beginn der kühleren Jahreszeit erinnert.

Die Maronis werden in der Regel geröstet verzehrt. Dazu schneidet man sie auf der runden Seite ein. Ich nehme dazu meist eine Teppichmesser Klinge, weil die Schale sehr hart ist. Nach dem Einschneiden legt man sie in einer mit Wasser gefüllten Schüssel für ca. 10 Min. ein. Die Maroni, welche nach dieser Zeit noch oben auf schwimmen, verwende ich nicht zum rösten. Sie haben meist einen Wurmbefall, was die Frucht leichter macht.
Die guten Maroni lege ich mit der aufgeschnittenen Seite nach oben auf ein Backblech und röste sie im bereits vorgeheizten Backofen (Umluft) bei 200° während 20-25 Min. Zwischendurch benetze ich sie immer mal wieder mit Wasser. So wird ein austrocken verhindert.

Nach der Garzeit werden die Maroni geschält. Zurück bleibt nur die gelbe Frucht, welche nun entweder so gegessen werden kann oder weiter verarbeitet wird.


Für mein heutiges Gästemenu habe ich mir Rehgeschnetzeltes beim Metzger geholt und mache ein Rehgeschnetzeltes mit Steinpilzen, Maroni- Kürbisgnocchi und Rotkraut.
Ich habe nämlich so richtig Lust auf Herbst!

Da das Rehgeschnetzelte sehr schnell gar ist bereite ich zuerst die Beilagen vor.

Kürbis- Maroni Gnocchi

Zutaten: Für 4 Personen

  • 300g Knöpfli Mehl
  • 250 g Kürbispüree ( z.B. Muskatkürbis)
  • 180 g Maronipüree ( anstelle von Kartoffeln)
  • 6-7 EL Milch
  • 3 EL BELFINA Gourmet 10
  • 3-4 Salbeiblätter
  • wenig Salz
  1. Die Maroni wie schon oben beschrieben im Ofen garen.
  2. Während der Garzeit der Maroni kann nun die Zeit genutzt werden um den Kürbis auszuhölen. Die Schale verwenden wir noch als Schüssel zum servieren.
  3. Die Maroni nach der Garzeit aus dem Ofen nehmen und etwas auskühlen lassen, Schälen und mit 3 EL Milch in einem Mixer oder mit dem Pürierstab zu einem Püree vermixen. Nach Bedarf kann noch mehr Milch dazu gegeben werden. Es darf aber nicht zu flüssig werden.
    Das Püree noch zur Seite stellen und den Kürbis weiter verarbeiten.
  4. 2-3 EL Milch in einer Schüssel erhitzen und die Kürbis Schnitze hinzu geben. Unter rühren gar kochen. Wer einen Steamer hat, kann die Kürbis Schnitze auch im Steamer gar kochen. Dabei lässt man die Milch weg.
  5. Sind die Kürbisschnitze weich gekocht, werden sie ebenfalls mit dem Mixer oder dem Pürierstab püriert. Wenig salzen.
  6. Das Kürbispüre und das Maroni Püree zusammen in eine Schüssel geben und das Knöpfli Mehl beifügen. Gut miteinander verkneten bis ein homogener, leicht klebriger Teig entsteht. Ist er zu klebrig, kann noch weiteres Mehl dazu gegeben werden.
  7. Einen grossen Topf mit Salzwasser aufkochen und die Hitze dann reduzieren.
  8. Den Teig auf einer leicht bemehlten Fläche zu ca. 1cm Durchmesser dicken Rollen ausrollen und in kleine ca. 1.5cm grosse Stücke schneiden.
    Diese mit einem Schaber vom Schneidebrett in das leicht sprudelnde Kochwasser gleiten lassen.
  9. Hin und wieder umrühren. Gar gekochte Gnocchi kommen an die Wasseroberfläche, wo sie mit einem Sieb oder Lochkelle abgeschöpft werden können.
  10. Ist der Teig verarbeitet, wird BELFINA Gourmet 10 in einer Bratpfanne erhitzt und die Gnocchi werden darin goldig braun angebraten.
    Den Salbei bis auf ein Blatt pro Kürbis (Dekoration) in feine Streifen schneiden und ebenfalls noch kurz mitbraten.
  11. Im warmen Ofen warm halten.

    Als Tipp: Ich mache meistens die doppelte Menge Gnocchi und friere sie in Portionen Beuteln ein. So hat man auch schnell eine kleine Menue Beilage zum Zmittag;-)

    Vorbereitungs und Kochzeit für die Gnocchi ca. 50 Min.

Rotkraut

Zutaten:

  • 1 Rotkabis
  • 1 mittelgrosse Zwiebel
  • 0.5 l Gemüse Bouillon
  • 3 EL Kräuter Essig ( für die Farbe)
  • 1dl Weisswein
  • Salz und wenig Nelkenpulver
  • 2 EL BELFINA Classic Bratcreme
  1. Den Rotkabis in Streifen schneiden und waschen.
  2. In einem grossen Topf 2 EL BELFINA Classic Bratcreme erhitzen und die klein geschnittene Zwiebel andämpfen. Das Rotkraut beigeben und andämpfen.
  3. Mit Salz und Nelkenpulver würzen.
  4. Mit dem Weisswein und dem Essig ablöschen und kurz einkochen lassen. Dann die Bouillon dazu geben und das Rotkraut auf reduzierter Stufe köcheln lassen. Warm stellen.

    Garzeit ca. 25-30 Min.

Rehgeschnetzeltes mit Steinpilzen an einer Wermut- Sauce

Zutaten: für 4 Personen

  • 500 g Reh geschnetzeltes
  • 2-3 EL BELFINA Gourmet 10
  • wenig Salz und Pfeffer
  • 3 Frühlingszwiebeln
  • 150 g Steinpilze
  • 50cl roter Wermut
  • 3 EL Wildfond
  • 2dl Halbrahm
  • 2 dl Gemüse Bouillon

Zubereitung:

  1. Das Rehfleisch, wenn es noch nicht geschnitten ist, in ca. 3cm grosse Würfel schneiden. BELFINA Gourmet 10 in der Bratpfanne erhitzen und das Fleisch ganz kurz anbraten. Es darf auf keinen Fall zu stark angebraten werden, da es sonst trocken wird! Es muss innen noch rot sein. Das Fleisch würzen und zur Seite stellen.
  2. Die Frühlinszwiebeln waschen und inkl. dem Grün in Scheiben schneiden.
  3. Die Pilze putzen wenn nötig ( nicht waschen, da sie sonst den Geschmack verlieren) und in Scheiben schneiden.
  4. Das restliche in der Bratfanne befindende BELFINA Gourmet 10 erneut erhitzen und die Zwiebeln und die Pilze andämpfen. Bei Bedarf noch 1 EL Gourmet 10 dazu geben.
  5. mit dem Wermut ablöschen und kurz einkochen lassen.
  6. 3 EL Wildfond beifügen.
  7. Die Bouillon beifügen und alles kurz köcheln lassen.
  8. Den Rahm beifügen und erhitzen und dann die Hitze reduzieren.
  9. Die aufgewärmten Teller anrichten mit den Gnocchis und dem Rotkraut.
  10. Das Rehgeschnetzelte in der Bratpfanne beifügen und kurz erhitzen. Nicht mehr richtig aufkochen. Es muss nur noch einmal kurz vor dem Servieren aufgewärmt werden.
  11. Das Rehgeschnetzelte in die Kürbisse verteilen und auf dem Teller anrichten.

Wer nicht 4 kleine Kürbisse auf dem Teller anrichten möchte, kann auch einen grossen Kürbis aushölen und diesen wie eine Schüssel verwenden.

Ich wünsche en Guete!

Weitere Wildgerichte findest du in meinen Beiträgen aus dem Schüpbärg Beizli, wo ich einen Tag lang Christoph Hunziker ( Gault Millau Koch) auf die Finger schauen durfte. Lass dich für die Herbst und Wildzeit inspirieren!



Rehrücken mit Marroni Kruste

Kartoffelpuffer mit Reh- Bolognaise

Rehrücken nach Rezept von Christoph Hunziker (Gault Millau)

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